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Genügt es, innovative Konzepte zu entwickeln, ohne dass sie wahrgenommen werden? Diese Frage hat die GTSG mit Prof. Dr. Ursula Renold, Vertreterin der Hirschmann Stiftung, eingehend diskutiert.

Prof. Dr. Ursula Renold, Mitglied des Stiftungsrates der Hirschmann Stiftung, unterstützte wegweisend bei der Differenzierung der Veröffentlichung

Eigentlich könnte davon ausgegangen werden, dass eine Methode, welche im praktischen Alltag in verschiedenen Kliniken und Einzelpraxen erfolgreich angewendet wird, ein leichtes Spiel hat, um sich auf dem Markt zu etablieren. Die Kritiker, die das Gespräch mit uns fürchten, werfen uns u.a. vor, die wissenschaftliche Basis fehle. Eigenartigerweise sind die von der GTSG und von vielen anderen universitären Instituten propagierten Methoden und Konzepte aber wissenschaftlich bestens überprüft (insgesamt sicher 1.000 Paper und Bücher zum Thema), sie verbessern die Wirksamkeit der psychiatrisch-psychologischen Arbeit und die Wirtschaftlichkeit ist ebenfalls zweifellos gegeben, da in kurzer Zeit wesentliche Erkenntnisse für die Behandlung nutzbar werden. Die Problematik ist jedoch komplexer.

Die Skepsis der Kliniker

Ausgangspunkt war die Herausforderung, dass Kliniker Methoden in der Psychiatrie, die auf Evidenz abzielen, skeptisch gegenüberstehen. Die Skepsis hat viele Gründe: Es besteht von nirgends Druck auf die Fachärzte, weil sie ihre Praxis sowieso voll haben und die Wartelisten eher zu- als abnehmen. Weiter besteht eine verbreitete Skepsis gegenüber datengesteuertem Vorgehen in der Diagnostik und Behandlung, »man kennt es nicht«. Weiter ist die Zweiteilung von Soma und Psyche immer noch verbreitet im medizinischen Feld (»dann ist es halt psychisch!«) und die Opinionleader werden nicht müde, gegen biologische Marker zu wettern: »Biomarker bei ADHS gibt es nicht!«

Oft wird eine schlechte Wahl getroffen

Man vertraut lieber auf Tests und Methoden, von welchen man weiss, dass sie bezüglich Zuverlässigkeit bedeutend schlechter abschneiden: Zwischen 20-30% sind die Werte von elektrophysiologischen Markern besser als die herkömmlichen Untersuchungsmethoden. Ebenfalls wenig interessiert zeigen sich Regulationsinstanzen. Die Hilflosigkeit, welche z.B. dann aufpoppt, wenn die Medien das leidige Ritalin Thema wieder aufgreifen, um es zum Prügelknaben des Pharmaindustrie werden zu lassen, statt hinzustehen und zu sagen, »uns fehlen klare diagnostische Marker, mit welchen wir klar festlegen können, bei welchen Patienten welches Medikament wie wirkt!«

Die innovativen Konzepte der GTSG
müssen publik gemacht werden

Daraus ist das Projekt »Innovation goes public« entstanden. Der GTSG wurde der Auftrag erteilt, nach Wegen zu suchen, wie die innovativen Konzepte der GTSG zu Diagnostik und Behandlung, insbesondere bei Menschen mit Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen, im Arbeitsfeld der Medizin deutlicher wahrgenommen werden. Die Hirschmann Stiftung unterstützt das Projekt, wofür ihr auch an dieser Stelle herzlich gedankt sei.

Die in diesem Projekt entwickelte Strategie umfasst sowohl Top-Down als auch Bottom-Up Informationen. Die Bottom-Up-Strategien sind einfach über soziale Medien, Webseiten und Newsletter zu etablieren. Dadurch werden jedes Mal mehrere Tausend Personen erreicht, welche in irgendeiner Weise mit der GTSG in Verbindung stehen. Schwieriger ist es, die Top-Down- Prozesse zu steuern. Diesbezüglich ist jedoch der Kreis der Interessenten und möglichen Anwender in den letzten zwölf Monaten bedeutend größer geworden. Die Erfahrungen, welche wir mit großen Kliniken gewonnen haben, zeigen uns, dass durch die Anwendung sowohl in der Diagnostik als auch in der Behandlung ein wesentlicher Mehrwert entsteht, insbesondere für die Patienten. Diese bekommen Informationen, welche Ihnen bisher verborgen blieben. Nur schon das Wissen darüber, welche Möglichkeiten aufgrund der Hirnfunktionen beachtet werden müssen, ergibt einen neuen Fokus, dem Veränderungen folgen kann*. Oder wie Jeff Bezos, der Gründer von Amazon sagte: »So lange wir uns auf den Mehrwert beim Kunden konzentrieren, und die Konkurrenten auf uns, machen wir alles richtig«.

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