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Die Entdeckung von Entwicklungsverläufen bei Kindern

Autorin: Marionna Münger, welche erfolgreich ihr Doktorat an der Universität Zürich absolvierte und die eine kritische wissenschaftliche Perspektive in Verbindung mit einem klinischen Blick zu entwickeln vermochte.

Das Forschungsteam der Gehirn- und Traumastiftung Graubünden gratuliert Marionna Münger zu ihrer tollen Leistung

Personen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) weisen im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen veränderte neurokognitive und neurophysiologische Profile auf. Dieser Phänotyp wurde hauptsächlich durch Querschnittsvergleiche zwischen Gruppen festgestellt.

Längsschnittstudien mit multiplen Erhebungen, welche es erlauben, die Veränderung von Symptomen und Metriken der exekutiven Funktionen zu untersuchen, sind rar. Wir analysierten die Symptombelastung, Verhaltensmetriken und ereigniskorrelierte Potenziale (ERP) von 330 Kindern (6 bis 12 Jahre) und Jugendlichen (13 bis 18 Jahre) über zwei Jahre (N=239 ADHS, N=91 Kontrollen). Die Teilnehmer waren bei Studienbeginn 6 bis 18 Jahre alt und wurden bis zu fünfmal mit einer klassischen Go/NoGo-Aufgabe untersucht. Wir passten die Verläufe unserer interessierenden Variablen mit Hilfe von n Wachstumskurvenmodellen an und berücksichtigten dabei personenspezifische Veränderungen

Ergebnisse: Die ADHS-Gruppe zeigte im Vergleich zu den Kontrollpersonen eine gesteigerte Reaktionszeitvariabilität, eine erhöhte Anzahl von Fehlern sowie abgeschwächte CNV- und P3d-Amplituden. Der allgemeine Entwicklungseffekt einer abnehmenden Reaktionszeit und einer abnehmenden Anzahl von Aufmerksamkeitsfehlern im Zeitraum von 6 bis 18 Jahren war bei den Kindern stärker ausgeprägt, während der Rückgang der Reaktionszeitvariabilität im Jugendalter stärker war.

Die ADHS-Gruppe zeigte im Vergleich zu den Kontrollpersonen eine erhöhte Inkonstanz im Arbeitsverhalten, eine erhöhte Anzahl von Fehlern sowie abgeschwächte Orientierungsreaktionen und verminderte Aktivierungen. Der allgemeine Entwicklungseffekt einer abnehmenden Reaktionszeit und einer abnehmenden Anzahl von Aufmerksamkeitsfehlern im Zeitraum von 6 bis 18 Jahren war bei den Kindern stärker ausgeprägt, während der Rückgang der Reaktionszeitvariabilität im Jugendalter stärker war.

Personen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) weisen im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen veränderte neurokognitive und neurophysiologische Profile auf. Dieser Phänotyp wurde hauptsächlich durch Querschnittsvergleiche zwischen Gruppen festgestellt.

Das Fehlen jeglicher Gruppenunterschiede bei den Längsschnittveränderungen der ERP-Komponenten deutet auf eine vergleichbare Entwicklung über zwei Jahre bei Kindern und Jugendlichen mit und ohne ADHS hin. Die geringere

Symptombelastung in der ADHS-Gruppe zeigt das Potenzial für einen positiven Verlauf trotz der anhaltenden Defizite in den exekutiven Funktionen.