
Die innovative Bachelorarbeit «Über klassische Diagnosegrenzen hinaus: das Gehirn bei ADHS mittels EEG-Daten des zentralsensorischen Kortexes neu verstehen» von Jacqueline Tamara Thiele und Nadua Sofia Maissen der ZHAW untersucht erstmalig den zentral-sensorischen Index (ZSI) als neurophysiologischen Marker bei ADHS und betritt damit wissenschaftliches Neuland. Die Studentinnen analysierten EEG-Daten von 93 Kindern mit ADHS und konnten signifikante Zusammenhänge zwischen Hyperaktivität und erhöhten ZSI-Werten nachweisen. Besonders bemerkenswert ist ihre differenzierte Betrachtung geschlechtsspezifischer Unterschiede und der Einfluss von Sensitivität auf neurophysiologische Verarbeitungsmuster. Ihre methodisch solide Forschungsarbeit liefert wertvolle erste Erkenntnisse zur zentralen sensorischen Verarbeitung bei ADHS und legt einen wichtigen Grundstein für zukünftige Studien in diesem bisher wenig erforschten Bereich. Die hervorragende wissenschaftliche Qualität der Arbeit zeigt sich in der präzisen statistischen Analyse und der differenzierten Interpretation der Ergebnisse im Kontext aktueller Forschungsliteratur. Mit ihren Erkenntnissen tragen Thiele und Maissen dazu bei, neurophysiologische Marker für verschiedene ADHS-Dimensionen besser zu verstehen und eröffnen neue Perspektiven für eine differenziertere Diagnostik.

