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Vigilanz ist der Zustand der Wachheit, der ein Individuum in die Lage versetzt, ohne Verzögerung auf Reizsituationen und Veränderungen in der Umwelt zu reagieren

Die Gehirn und Traumastiftung hat in den letzten Jahren intensiv an der Entwicklung von Einsichten der Zusammenhänge von Aufmerksamkeit, Ermüdung und dem Zugang zu den inneren Ressourcen gearbeitet. Die Entdeckung der Zusammenhänge gelang im Studium eines grossen Datensatzes, der das Verhalten von ca. 150 Erwachsenen während eines anforderungsreichen Konzentrationsverlaufstests repräsentierte. Es gelang nämlich, jene Variablen im Gehirn herauszufiltern, welche das Lösen der Aufgabe ermöglichen. Daraus konnte mit Hilfe der Methoden der künstlichen Intelligenz eine Formel abgeleitet werden, welche die Art und Weise des Ressourcenzugriffs über die Zeit ermöglicht.

In einem zweiten Schritt wurde eine Mikroanalyse des Denkens während dem Lösen der Aufgabe vorgenommen. Das Erstaunliche an der Analyse ist, dass die Reorganisation – also der Prozess der Wiederinstandstellung und Vorbereitung für die nächste Aufgabe, am meisten Ressourcen absorbiert. Dies ist neu und lässt vor allem für die Behandlung von Patienten neue Wege eröffnen. Dabei spielt die Entwicklung der inneren Kraft – also der Bereitschaft neugierig und entspannt an eine Aufgabe heranzugehen – eine besondere Rolle. Effekte von Medikation und Therapie lassen sich erstmals im einzelnen genauer nachverfolgen.

Ein wichtiger Schritt ist getan!

Die Arbeit ist auch bereits in einer bekannten wissenschaftlichen Zeitschrift in einem grossen amerikanischen Verlag erschienen und im Rahmen von Kongressen und Vorträgen dargestellt und begutachtet worden. https://doi.org/10.1016/j.ijpsycho.2022.11.015

Entsprechend dem Credo der Gehirn- und Traumastiftung Graubünden/Schweiz, wonach sämtliche Forschung zuerst den Patienten zugute kommen muss, ist das Tool auch bereits in der Diagnostik verfügbar und kann abgefragt werden.

Zusammengefasst kann die Arbeit als ein erster bedeutsamer Schritt in Richtung einer objektivierbaren Aussage für Phänomene der Ermüdung, wie sie in allen mentalen Störungen häufig anzutreffen sind. Weitere Untersuchungen zur Validierung sind notwendig.