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Klinische Diagnostik ist vergleichbar mit Puzzlen: in einem Puzzle ist es wichtig, markante Puzzlesteine zu finden und sie richtig einzuordnen. Mit der Zeit entsteht ein Gesamtbild. In der klinischen Diagnostik sind die Elemente einerseits durch die Fragestellung, dann insbesondere durch das Lebensfeld und die -geschichte, aber auch durch kognitive, verhaltensmässige und emotionale Beschreibungen gegeben. Nebst diesen subjektiven Elementen ist es heute möglich und notwendig (besonders bei Fremdsprachigkeit), objektive Hirndaten beizufügen, welche zusätzliche Einblicke in die Zusammenhänge ergeben. Neuere Untersuchungen weltweit weisen auf die Renaissance der EEG und ERP basierten Untersuchungstechniken hin.

Vor gut 1 Jahr erschien von der GTSG eine wissenschaftliche Arbeit in einer renommierten Zeitschrift, welche die Entwicklung und den Einsatz von evidenzbasierter Diagnostik aufzeigt. Seither ist die Kritik wesentlich abgeklungen und das Interesse, vor allem von Seiten der betroffenen Patienten ist wesentlich angestiegen. Die Erfahrungen zeigen auch, dass der gekonnte Einsatz der verschiedenen neurobiologischen Zugänge als Ergänzung zur herkömmlichen Diagnostik zu besseren und genaueren Einsichten in die Prozesse führen.

Das Vorgehen welches wir propagieren, entspricht genau dem Vorgehen, welches das amerikanische nationale Institut für mentale Gesundheit (NIMH) für die Zukunft vorschlägt. Einzelne Funktionsbereiche (zum Beispiel Aufmerksamkeit, Gedächtnis, kognitive Kontrolle) sollen besser beschrieben werden, damit ein vertieftes Verstehen ermöglicht wird.