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Arousal: Ein Projekt mit der Universität Zürich

Das Forschungsprojekt „Arousal – Marker für innere Unruhe bei ADHS Patienten und gesunden Kontroll-Probanden“ wurde vor einem Jahr lanciert. Ein Projekt, welches aus der klinischen Arbeit heraus entstanden ist und diesen neuen Biomarker nun systematisch untersucht. Im Zentrum steht der Arousal Index von A. Müller, welche verschiedene Neurophyiologische Aspekt von Anspannung, Ruhe, Kontrolle und Energetisierung berücksichtig. Wir untersuchen wie es kommt, dass es Personen gibt welche sich innerlich energetisiert und ruhelos fühlen und andere welche sich als antriebslos und träge beschreiben.

Wellen als Symbol der inneren Erregung welche willentlich nicht beeinflusst werden können und das ganze Erscheinungsbild prägen.

In dieser ersten Phase wurde bestehende Literatur zum Thema Arousal studiert. Verschiedene Bereiche haben sich mit dem Thema befasst. Im Bezug auf ADHS Patienten gehen vielen Forschende von einer Unteraktivierung aus, wobei die Hyperaktivität damit erklärt wird, dass sich das Individuum selber aktivieren muss, um in einen optimalen Leistungsbereich zu kommen. Dies trifft jedoch nur für eine Teilgruppe zu, denn es gibt durchaus Personen welche tatsächlich überaktiviert sind. Diese Personengruppen zeigen ähnliche Symptome, die neurophysiologische Basis ist vermutlich unterschiedlich und folglich auch der besten Therapieansatz. Das Beispiel ADHS zeigt, dass eine suboptimale Aktivierung zu Störungen des sozialen Lebens führen kann. Mit dem Arousal Index wird ein Mass erforscht, welches auf Hirnstrommessungen basiert und den Personen sowie Therapeutinnen einen Hinweis auf die Grundaktivierung einer Person gibt.

Marionna Münger, Doktorandin

Erste Untersuchungen bei Gesunden, sowie mit dem ADHS Datensatz der GTSG haben gezeigt, dass der Wert des Arousal Index im Zusammenhang mit anderen Markern für (Un)ruhe steht. Ein weiterer interessanter Befund sind tendenziell tiefere Werte bei weiblichen Versuchspersonen. Inwiefern dies mit Verhaltensdaten und Symptomen zusammenhängt wird weiter untersucht. Eine weitere Frage welche aktuell im Fokus steht ist der Verlauf von Biomarker über die Lebensspanne, das heisst inwiefern sich der Arousal, sowie andere diagnostische und neurophysiologische Marker in Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterscheiden. Die dezidierte wissenschaftliche Aufarbeitung dieses komplexen Themas ist anspruchsvoll und mit der Vertiefung der Arbeit eröffnen sich immer wieder neue Fragen – es bleibt spannend!

Prof. Dr. Lutz Jäncke

Besten Dank an die Vontobel Stiftung und Walter Häfner Stiftung für die finanzielle Unterstützung und Herr bei Prof. Dr. Lutz Jäncke der Universität Zürich für die wissenschaftliche Zusammenarbeit.


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