Der Workshop des Pflegeverbandes Sarganserland vom 03.09.2024 vermittelte BerufsbildnerInnen das nötige Wissen und die Fertigkeiten, um ADHS-Lehrlinge erfolgreich zu betreuen. der Workshop umfasst Diagnostik, Berufsfindung, Herausforderungen im Arbeitsalltag und individuelle Fördermassnahmen. Die Leitung des Kurses oblag Dr. Andreas Müller in enger Zusammenarbeit mit den Berufsbilderinnen des Ausbildungsverbundes Sarganserland und Rheintal.

Der Workshop bot einen umfassenden Überblick über ADHS bei Jugendlichen und Lehrlingen, mit besonderem Fokus auf die Herausforderungen und Unterstützungsmöglichkeiten in der Berufsbildung und im Arbeitsalltag. ADHS wurde im Workshop als neurobiologische Entwicklungsstörung beschrieben, die sich durch Aufmerksamkeitsdefizite, Hyperaktivität und Impulsivität auszeichnet und deren Prävalenz je nach Altersgruppe variiert. Die Entstehung von ADHS wird auf ein Zusammenspiel von genetischen, neurobiologischen und Umweltfaktoren zurückgeführt. Die Auswirkungen von ADHS können weitreichend sein und betreffen schulische Leistungen, soziale Beziehungen und die psychische Gesundheit. In der Diagnostik werden verschiedene Methoden wie klinische Interviews, psychologische Tests und neurobiologische Untersuchungen eingesetzt. Die Behandlung umfasst medikamentöse Therapien, Verhaltenstherapie und psychosoziale Interventionen.

Im Kontext der Berufsbildung wird der gesamte Prozess von der Berufsorientierung bis zum Berufseinstieg beleuchtet, wobei die wichtige Rolle der Berufsbildner hervorgehoben wird. Individuelle Unterstützungsmaßnahmen wie regelmäßiges Feedback und Strukturierungshilfen werden als entscheidend für den Ausbildungserfolg dargestellt.

Der Höhepunkt stellte ein Live-Interview mit einer Betroffenen Fachperson des Pflegedienstes dar. Die Interviewte Lernende stellte die Situation in einer aussergewöhnlichen offenen und transparenten Art dar, welche immer wieder unter die Haut ging.

Der Kurs ging auch auf spezifische Herausforderungen im Berufsalltag ein, wie Probleme mit Pünktlichkeit und Organisation. Es wurden verschiedene Lern- und Sozialstrategien vorgestellt, die Jugendlichen mit ADHS helfen können, ebenso wie mögliche Anpassungen am Arbeitsplatz. Innovative Ansätze wie technologiebasierte Interventionen, einschließlich ADHS-spezifischer Apps und VR-Anwendungen, werden ebenso thematisiert wie die positiven Auswirkungen von Bewegung, kreativen Therapien und Achtsamkeitsübungen. Familienbasierte Interventionen und Job Coaching werden als wichtige Unterstützungsformen vorgestellt.

Insgesamt betonte der Kurs die Notwendigkeit eines ganzheitlichen, individualisierten Ansatzes, der verschiedene Strategien kombiniert und regelmäßig evaluiert wird, um den spezifischen Bedürfnissen von Jugendlichen mit ADHS gerecht zu werden.

Der Kurs kann als PDF hier heruntergeladen werden:

https://www.dropbox.com/scl/fi/67m9hbf32aqn62r1gfmu7/Workshop-zur-Ausbildung-von-ADHS-Lehrlingen.pdf?rlkey=gvn6qpeex32jqpydbz6h9xy5i&dl=0

Zusatzmaterial:

https://www.dropbox.com/scl/fi/0wb0ej5khk1qc7yppns53/Workshop-ADHS-Lehrlinge-Zusatz-Material.pdf?rlkey=yzkul75fvekt156wfaiueg1aj&dl=0