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Am 25.11.2018 referierten Sarah Vetsch und Andreas Müller anlässlich des Kongresses der internationalen Gesellschaft für Pharmako EEG in Zürich über Entstehung, Zuverlässigkeit und Anwendung des ADHD-Indexes. Der ADHD-Index wurde mittels machine Learning-Systemen im Rahmen des CH-ADHD-Projektes entwickelt und besteht aus einem Netzwerk von biologischen Markern, welches ADHD-Patienten und Gesunde bestmöglich voneinander trennen kann.

Es wird ein Wert ausgegeben, welcher die Wahrscheinlichkeit angibt, dass ein Patient eher zur Gruppe der ADHD-Patienten oder zur Gruppe der Gesunden gehört. Ein Wahrscheinlichkeitswert ist deshalb sinnvoll, weil der Algorithmus immer nur einen Teil des Insgesamtes ausgibt und einige Patienten eine hohe Wahrscheinlichkeit für ADHD haben, andere Patienten einen eher geringen und möglicherweise andere Diagnosen eher für sie zutreffen. Die Beurteilung der Diagnose muss in unserem Verständnis letztlich immer klinisch bleiben, d.h., die Fachperson muss die Verantwortung für das Gesamtbild übernehmen. Der ADHD-Index hat aber eine grosse Bedeutung, weil unbestritten ist, dass die biologischen Voraussetzungen im Gehirn Verhalten, Fühlen und Denken wesentlich mitprägen. Fachkräfte, Patienten, das Gesundheitssystem (weniger Blindflüge) und die Disziplin profitieren von objektiver und evidenzbasierter Diagnostik.