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Biomarker Workshop, klinische Diagnostik und Behandlung bei ADHS und Trauma/Stress mit Einschluss von evidenzbasierter Diagnostik.  

Workshop als Hybrid: Vor Ort und online

Daten: Donnerstag, 08.12.2022/ Zeit: 13:30-17:30 Uhr;

Ort: Universität Zürich, Zentrum für Weiterbildung, Schaffhauserstrasse 228, CH-8057 Zürich

Credits: 3.5; Kosten: Fr. 100.–

Referenten*: Ruth Lanius, Birgit Graf, Tomas Ros, Corinne Henzen, Fabian Bazzana Andreas Müller

*Klicke auf einen der Referenten, dann wird der Vortrag eingeblendet

Flyer als Download

Anmeldung hier

Ein Thema in Verbindung mit ADHS ist stets auch die Frage von Trauma im Sinne der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und allgemeines Stresserleben.

Mit Ruth Lanius (University of Western Ontario (CA)) konnte eine der weltweit führenden Persönlichkeiten zum Thema PTBS gewonnen werden. Als Psychiaterin und Forscherin ist sie mit der Thematik von ADHS und PTBS bestens vertraut. Sie wird nebst einem differenzierten Modell vor allem auch zu den Behandlungsmöglichkeiten von ADHS und PTBS referieren. Tomas Ros ist EEG-Forschungsleiter der Universität Genf und hat zu Biomarkern zu ADHS und PTBS geforscht und publiziert. Birgit Graf, Kinder- und Jugendpsychiaterin, behandelt das Thema aus der Sicht der Kinderpsychiatrie, Corinne Henzen, Psychotherapeutin, zeigt anhand eines Falls die Möglichkeiten der Biomarkerdiagnostik, Fabian Bazzana, Psychotherapeut, berichtet über seine neuesten Forschungsarbeiten zu Therapie bei PTBS und Andreas Müller behandelt das Thema aus der Sicht von Vigilanz und Resilienz.

Ruth Lanius, Prof. Dr.med. Autorin verschiedener Bücher und Paper zu PTBS und ADHS

Inhalt des Vortrags: Ruth Lanius berichtet über die Grundlagen und Entstehung von PTBS. Auch die Zusammenhänge zwischen PTBS und ADHS werden eingehend erläutert. Dann spricht Sie vor allem über die Behandlung durch Medikation und Therapie.

Dauer: 45 min, Deutsch, per Video.

Birgit Graf, Dr.med. Kinder- und Jugendpsychiaterin:

Die akute Belastungsreaktion, die posttraumatische Belastungsstörung und die Anpassungsstörung  sind weit verbreitete psychische Erkrankungen mit erheblicher sozialer und emotionaler Morbidität.

Die Ergänzung der konventionellen Diagnostik durch Biomarker und die Kombination der verschiedenen Bedeutungen zu einer ganzheitlichen Sichtweise und einem ganzheitlichen Verständnis ermöglicht es, die Diagnosen frühzeitig zu differenzieren. Insbesondere die Einbeziehung von Arousal als Maß für innere Erregung und Stress liefert neue Erkenntnisse für den Alltag. Kinder mit Stress-Störung auch bei PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) zeigen in der Regel zwei besonders betroffene Regelkreise: Erhöhte Stressmarker frontal und damit betroffene Strukturen des anterioren cingulären Systems sowie verminderte Erregung als Ausdruck einer verminderten allgemeinen Aktivierung.

In diesem Vortrag wird insbesondere auf PTBS mit der subjektiven, individuellen Stress-Symptomatik der Patienten, deren Erkennung sowie deren Behandlung eingegangen. Dies wird an zwei Patientenbeispielen erläutert.

Besonders wichtig für die Beurteilung von Entwicklungsverläufen sind Messungen von Hirnfunktionen und Verhaltensweisen vor und nach der Behandlung.

Corinne Henzen, Dr. phil.:

«Im Vortrag wird ein Fall mit V.a. ADHS und positiver Traumaanamnese dargestellt.

Das Erleben des Patienten und die berichtete Symptomatik werden mit den messbaren neurophysiologischen Auffälligkeiten in Verbindung gebracht.

Im Fokus steht insbesondere die Bedeutung der Biomarker in der Differentialdiagnostik und Behandlung.»  

Tomas Ros, Dr.:

EEG signatures of attention deficit and posttraumatic stress disorders

Abstract: Research on the electroencephalographic (EEG) signatures of attention-deficit hyperactivity disorder (ADHD) and post-traumatic stress disorder (PTSD) has historically concentrated on the analyses of the frequency spectrum or event-related evoked potentials. In this presentation, I will place these traditional analyses in the context of our latest work utilizing EEG microstates, an alternative framework defined by the clustering of recurring topographical patterns, geared towards examining large-scale cortical dynamics. Overall, our statistical and machine learning results reveal the value of EEG microstates as promising functional biomarkers for ADHD and PTSD, offering a new lens through which to examine the neurophysiological signatures of these disorders.

Fabian Bazzana, Forscher und Psychotherapeut

Posttraumatische Belastungsstörung: Neuromarker-Erkennung und Wirksamkeitsüberprüfung der Neurofeedback-Regulationstherapie

Mit dieser Forschungsarbeit an der Universität Turin beabsichtigen die Autoren, mögliche Neuromarker, die mit PTBS in Verbindung gebracht werden können, zu untersuchen und die Wirksamkeit der Neurofeedback-Therapie zu überprüfen. Die Datenerhebung ist noch im Gange und einige vorläufige Ergebnisse werden vorgestellt

Andreas Müller, Dr. phil. I:

Vigilanz , Vigilanz-Decrement

Die wahrscheinlich wichtigsten Komponenten von PTBS sind Auffälligkeiten bezüglich Vigilanz und Arousal. In den letzten Jahren hat die Gehirn- und Traumastiftung Graubünden grosse Anstrengungen unternommen, um über den standardisierten Konzentrationsverlaufstest einen datengetriebenen Zugang zu Vigilanz zu entwickeln. Dies ist kürzlich geglückt und als Teil der Hirnfunktionsanalyse für die Diagnostik zu erfassen. Es ist davon auszugehen, dass der Zugriff und die Kontrolle zu Ressourcen erhebliche Bedeutung hat. Die Art und Weise des Ressourcenzugriffs kann sichtbar gemacht werden. Bei ADHS und PTBS zeigen sich spezifische Muster.